Fragen zur Magenspiegelung (Ösophagogastroduodenoskopie)

Was ist eine Magenspiegelung?

Umgangssprachlich bezeichnet der Ausdruck "Magenspiegelung" die Untersuchung der Schleimhaut der Speiseröhre, des Magens sowie des Zwöffingerdarmes. Das Endoskop (optisches Gerät zum Ausspiegeln von Körperhöhlen ist ein schlauchartiges flexibles Gerät. Die Gerätespitze kann unter Sicht nach allen Richtungen bewegt werden. Über eine hier befindliche Optik ist es möglich, die Schleimhaut in allen Abschnitten zu betrachten. Bei Bedarf können Proben mit einer kleinen Zange entnommen oder Schleimhautpolypen mit einer Schlinge abgetragen werden.

Wie wird die Magenspiegelung durchgeführt?

Bei der Magenspiegelung wird das biegsame ca. 130 cm lange und knapp 10 mm dicke Gastroskop durch den Mund über die Speiseröhre in den Magen und den Zwölffinger-darm vorgeschoben. Die Untersuchung wird in Linksseitenlage durchgeführt und ist beendet, wenn der Übergang zum Dünndarm erreicht worden ist.

Ist die Untersuchung schmerzhaft?

Die Magenspiegelung ist schmerzfrei. Am unangenehmsten ist der häufig nicht vollständig zu unterdrückende Würgereiz, der allerdings individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Auch das Eingeben von Luft oder die Bewegungen des Endoskops kann als unangenehm empfunden werden. Probenentnahmen oder die Entfernung von Polypen sind schmerzfrei. Um eben diese unangenehmen Begleitumstände zu minimieren, kann auf Wunsch ein kurzwirksames Beruhigungsmittel gegeben werden: damit wird die gesamte Untersuchung "verschlafen".

Warum wird eine Magenspiegelung durchgeführt?

Eine Magenspiegelung wird durchgeführt, wenn eine Erkrankung des oberen Magen-Darm-Traktes vermutet wird oder der Verlauf einer bereits bekannten Erkrankung beurteilt werden soll. Mit Hilfe der Endoskopie kann der Arzt den Bereich von oberer Speiseröhre bis tief in den Zwölffingerdarm einsehen und beurteilen. Gewebeproben krankheitsverdächtiger Bereiche können zur feingeweblichen mikroskopischen Untersuchung entnommen werden, gegebenenfalls können auch in gleicher Sitzung Polypen entfernt und geborgen werden. Bei Verdacht auf folgende Erkrankungen dient die Magenspiegelung der Diagnosesicherung:
  • Schluckstörungen, die länger als 3-4 Wochen bestehen
  • wiederholt auftrendes Sodbrennen
  • Schmerzen im Oberbauch über einen längeren Zeitraum
  • Gewichtsverlust
  • zunehmende Verschlechterung des Allgemeinzustandes
  • länger anhaltende Durchfälle
  • Abheilungskontrolle diagnostizierter Magengeschwüre

Welche Risiken hat die Magenspiegelung?

Die Magenspiegelung ist nahezu risikofrei. Durch Probenentnahme kann es in sehr seltenen Fällen zu Blutungen kommen. Blutungen können in seltenen Fällen auch nach Polypenentfernungen auftreten. Die meisten Blutungen treten während der Untersuchung auf und können durch weitere Maßnahmen während der Untersuchung beherrscht werden. In sehr seltenen Fällen kann eine operative Blutstillung und Gabe mit Blutprodukten notwendig werden. Ein Durchbruch der Schleimhaut kann in sehr seltenen Fällen vorkommen und ist bei geschwächtem Gewebe denkbar. Diese Komplikation kann auch nach Polypenentfernung auftreten. In einem solchen Fall muss operiert werden. Allergische Reaktionen wie Rötung, Juckreiz, Erbrechen auf verabreichte Medikamente, Pflaster kommen vor. Sie klingen meist bald wieder ab. Selten kann es auch zu einer akuten Verschlechterung von Vorerkrankungen (vor allem Herz- und Lungenerkrankungen) kommen, die eine Krankenhauseinweisung notwendig machen. In seltenen Fällen kann es nach Gabe des Beruhigungsmittels zu Beeinträchtigung der Atmung kommen. Um auftretende Komplikationen sofort zu erkennen, werden Atmung und Puls eines jeden Patienten während der Untersuchung und, falls er ein Beruhigungsmittel bekommen hat, auch danach ständig überwacht.