Darmkrebs stellt in Deutschland bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Todesursache bei den Krebserkrankungen dar.
Da Dickdarmkrebs häufig erst in einem sehr fortgeschrittenem Krankheitsstadium zu Symptomen führt, wird dann erst die Diagnostik eingeleitet.
Die Zahl der Neuerkrankungen verdoppeln sich ab dem 50. Lebensjahr.
Die Vorsorgedarmspiegelung ermöglicht es allerdings, das frühe und damit heilbare Krebsstadium zu erkennen.
Auch die zunächst noch harmlosen Vorstadien, die Polypen, werden erkannt und während der gleichen Untersuchung entfernt.
Damit stellt die Darmspiegelung (Koloskopie) die effektivste und sicherste Methode in der Erkennung und zum Teil auch Behandlung der Darmkrebsvorsorge dar.
Gesetzliche Krankenversicherte, Männer über 50 Jahre und Frauen über 55 Jahre, haben einen Anspruch auf eine Darmkrebsvorsorgekoloskopie.
Sie können sich dabei ohne Überweisung direkt an den Spezialisten wenden.
Die privaten Krankenversicherungen übernehmen in der Regel die Kosten einer Vorsorgekoloskopie.
Die Vorsorgekoloskopie wurde 2002 einführt. Die statistischen Auswertungen haben ergeben, das Kolonpolypen in
nahezu 30% aller Untersuchungen nachgewiesen wurden und diese in der Regel sofort entfernt werden konnten. Darmkrebs lag in 0,7% aller Untersuchungen vor, dabei handelte es sich in 70% um ein frühes, heilbares Krankheitsstadium!
Haben Sie ein Familienmitglied ersten Grades, welches an Dickdarmkrebs erkrankt ist, dann sollten Sie sich spätestens 10 Jahre vor dem Erkrankungsalter Ihres Angehörigen den Darm spiegeln lassen.
Wenn in Ihrer Familie gehäuft unterschiedliche Krebserkrankungen auftreten, empfiehlt es sich dringend, in einer Beratung durch einen Spezialisten zu klären, ob und welche
Vorsorgeuntersuchungen in welchen zeitlichen Abständen erforderlich sind, um Ihnen ein größtmögliches Maß an Sicherheit gewährleisten zu können.
Fakten zum Darmkrebs
jährlich erkranken 73.250 Menschen in Deutschland neu an Darmkrebs
unbehandelt führt Darmkrebs in den allermeisten Fällen innerhalb von 12 Monaten zum Tod
jährlich sterben allein in Deutschland 27.782 Menschen an Darmkrebs, das sind ungefähr 40% der Neuerkrankten
Darmkrebs ist die Krebsart mit der höchsten Zahl der Neuerkrankungen pro Jahr
nach Lungenkrebs ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebstodesursache in Deutschland
Darmkrebs wächst im Verborgenen und sehr langsam. Der oder die Erkrankte spüren ihn lange Zeit nicht
wenn Beschwerden oder Schmerzen auftreten, ist der Krebs oft schon sehr groß bzw. hat Metastasen gebildet. Grundsätzlich gilt: Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen!
die Früherkennungsuntersuchung wird durch die Berechtigten nur wenig in Anspruch genommen:34% der Frauen und 17% der Männer
Ein Modellprojekt in Bayern hat gezeigt, dass eine deutliche Steigerung der Teilnahmerate möglich ist.
Darmkrebs ist ein doppeltes Tabu-Thema. Deshalb wird nicht genug darüber gesprochen. Schweigen kann in diesem Fall bedeuten, die Vorsorgeuntersuchung zu verzögern und damit die Erkrankung nicht frühzeitig zu erkennen.
Die Heilungschancen verringern sich drastisch.
allein die Therapiekosten der Erkrankung ohne die weiteren Folgekosten liegen derzeit bei etwa einer halben Milliarde Euro/Jahr. (Quelle: www.LebensBlicke.de)